Im Bann von Bach
24.07.2017
Guy Engels
Wessen ‘Opus Magnum’ entdecken wir? Dies ist die Frage, die sich uns stellt, bevor man die CD aus ihrer Plastikhülle schält. Ist es Bachs ‘Opus Magnum’? Und ja, welches? Der Thomaskantor hat die Welt ja fast ausschließlich mit großen Werken beschenkt.
Ist es das ‘Opus Magnum der Pianistin Angelika Nebel? Letztlich ist es von beidem etwas, und das ist in diesem Fall keiner der faulen Kompromisse, wie sie Politiker gerne aushecken.
Angelika Nebel ist eine große Bach-Bewunderin und hat sich aufgemacht, nach Art ihres Idols, 24 Transkriptionen in sämtlichen Tonarten aufzuzeichnen, darunter auch eigene Bearbeitungen. Das erste Dutzend ist der Pianistin vollauf gelungen. Angelika Nebel lieferten den x-ten Beweis dafür, dass Bach immer Bach bleibt, seine Musik ein eigenes, unzerstörbares Universum ist.
Die Pianistin spielt deswegen aber nicht ehrfürchtig, unterwürfig oder anbiedernd. Sie taucht in das Bach-Universum ein, lässt sich von der Musik führen, entlockt ihr dabei neue Klangfarben, intensiviert in jeder Phrase den musikalischen Genuss und bleibt trotz aller Verschmelzung mit Bachs Welt klar und transparent in ihrem Klavierspiel.
Bach transcriptions in colourful, transparent and intense performances by Angelika Nebel.